Die UN-BRK - Chance zur Weiterentwicklung
«Die UN-BRK ist eine Herausforderung und gleichzeitig eine grossartige Chance unsere Organisation zugunsten unserer Klienten und Klientinnen weiterzuentwickeln» erklärt Antonio Gallego, der Vorsitzende der Geschäftsleitung der zuwebe.
Die zuwebe ist die grösste Organisation im Kanton Zug, die Menschen mit einer geistigen oder psychischen Beeinträchtigung begleitet. Die zuwebe beschäftigt rund 250 Angestellte und bietet rund 300 geschützte Ausbildungs-, Arbeits- und Wohnplätze an.
Ein Rahmenkonzept für die professionelle Begleitarbeit
Teilhabe, Normalisierung und Mitbestimmung – so lauten die zentralen Forderungen der UN-BRK.
Der Startschuss zur Umsetzung ist 2015: Das Kooperative Prozessgestaltungsmodell, abgekürzt KPG, nach Ursula Hochuli Freund und Walter Stotz wird eingeführt, um die Partizipation der Klientinnen und Klienten zu erhöhen. Kooperativ bedeutet, dass alle Leistungen und Ziele in Zusammenarbeit mit den betroffenen Klientinnen und Klienten bestimmt und umgesetzt werden.
2016 entscheidet sich die Geschäftsleitung in einem nächsten Schritt, vor dem Hintergrund der UN-BRK, ein neues Agogik-Rahmenkonzept für die professionelle Begleitarbeit zu erstellen. In diesem Konzept werden die agogischen Grundsätze und Leitlinien beschrieben, nach denen die Begleit- und Betreuungsleistungen in der zuwebe erbracht werden. Von entscheidender Bedeutung sind dabei die drei Leitsterne: Inklusion, Empowerment und Sozialraumorientierung. Unter anderem anhand der Ausrichtung nach diesen Leitsternen werden die Forderungen der UN-BRK umgesetzt. Damit dieses Vorhaben gelingt, wird im Sommer 2018 das gesamte Personal zu den Inhalten des Agogik-Rahmenkonzeptes geschult.
Die Antwort auf die Frage, wie das Agogik-Rahmenkonzept umgesetzt wird, wird im Rahmen von internen Fortbildungen gemeinsam mit dem Fachpersonal erarbeitet. Während einem Jahr setzt sich das gesamte Personal an internen Fortbildungen damit auseinander und sammelt Ideen. Aus diesen Ideen soll ein Aktionsplan für die zuwebe mit dem Titel „Agogik im Alltag“ entstehen, in den auch die Klientinnen und Klienten einbezogen werden.
Zwischenstand «Agogik im Alltag» - unser Aktionsplan
Die Erarbeitung des Aktionsplanes wird voraussichtlich noch bis Ende 2019 dauern. Zum jetzigen Zeitpunkt lässt sich aber festhalten: Bereits im ersten von drei Fortbildungsblöcken kamen rund 100 Ideen zur Umsetzung der UN-BRK zusammen. Alle Ideen weiterzuverfolgen wäre zu viel. Aber die vielen Ideen und das grosse Engagement des Fachpersonals machen uns Mut, diesen Weg weiterzugehen. Es hat sich gezeigt, dass wir ganz vieles zur Umsetzung schon tun. Zum Beispiel: KPG, Organisation und Teilnahme an öffentlichen Anlässen, Investition in integrative Ausbildungs- Arbeits- und Wohnangebote, insbesondere der Ausbau von ambulanten Dienstleistungen usw.
Es ist klar geworden, dass es oftmals die kleinen Dinge im Alltag sind, die für die Klientinnen und Klienten einen grossen Unterschied machen: Beispielsweise die Wahl des Menüs und der Essenszeit, selbst einzukaufen, der Besuch integrativer Freizeitangebote und dass Wünsche ernstgenommen werden und ihnen etwas zugetraut wird. Im kommenden Jahr werden wir noch zu weiteren Themen Ideen sammeln und Prioritäten setzen für den Aktionsplan. Wir freuen uns, auf unserer Homepage über die aktuellen Entwicklungen zu berichten.
UN-BRK-Artikel: Mit unseren Leitsternen Inklusion, Empowerment und Sozialraumorientierung verfolgen wir die zentralen Anliegen der UN-BRK, wie Normalisierung, Teilhabe und Inklusion.
Kontakt
Antonio Gallego, Jeannine Lütolf
Zuwebe Untere Rainstrasse 31041 781 68 68
zuwebe@zuwebe.ch
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