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Arbeit | Basel-Stadt

Integrative Arbeitsplätze im Personalverleih

Grafik: Stiftung Rheinleben
Grafik: Stiftung Rheinleben

Die Stiftung Rheinleben integriert Menschen mit psychischer Beeinträchtigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Hierzu bietet die Stiftung einen umfangreichen Vorbereitungsprozess an. Dadurch fördert sie die Selbstständigkeit der Betroffenen bei der Stellensuche. 

Die Stiftung Rheinleben schafft 60 integrative Arbeitsplätze auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. So wollen wir Personen mit einer IV-Rente und einer psychischen Beeinträchtigung als wertvolle Arbeitnehmer:innen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt integrieren.

Beschrieb

Das Angebot der integrativen Arbeitsplätze, kurz IAP, startete 2019 mit der Etablierung erster Arbeitsplätze im Personalverleih auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Seit 2020 ist das Programm festes Angebot der Stiftung Rheinleben. Wir bieten 2-3x jährlich den sogenannten Vorbereitungsprozess an. Dieser Klärungs- und Suchprozess hilft Klienten und Klientinnen beim Finden einer passenden Arbeitsstelle. Die Vorbereitungsphase ist überaus wichtig, um eine nachhaltige Integration von Menschen mit psychischer Beeinträchtigung auf dem ersten Arbeitsmarkt zu gewährleisten. Die individuellen IAP-Vorbereitungsprozesse finden nicht nur im Einzelcoaching statt, sondern auch in Gruppen. Dabei kommen die «Expert*innen aus Erfahrung», die sogenannten Peers, als Co-Referierende zu Wort. Ihr Einbezug hat Vorbildcharakter und motiviert die Stellensuchenden, selber aktiv zu ihrer beruflichen Integration beizutragen. 

Während des gesamten IAP-Vorbereitungsprozesses findet ein kontinuierliches Assessment und eine Weiterqualifizierung der stellensuchenden Person statt, z.B. in Workshops und Praktika. Ziel ist es, die stellensuchende Person so zu unterstützen und zu befähigen, dass sie möglichst viele Arbeitsschritte auf dem Weg zu einem integrativen Arbeitsplatz selber bewältigen kann. 

Wenn die Person einen integrativen Arbeitsplatz gefunden hat, wird sie in der Stiftung Rheinleben angestellt und arbeitet mit Unterstützung des Personalverleihs im Einsatzbetrieb. Durch die Anstellung kann sie an diversen Gruppenangeboten mit Weiterbildungscharakter teilnehmen. Die Stiftung Rheinleben unterstützt die IAP-Mitarbeitenden auch finanziell, wenn sie sich in externen Weiterbildungen weiterqualifizieren wollen. Durch die Anstellung im Personalverleih, kann ein weiterführendes Job Coaching unbefristet gewährleistet werden. 

Ab 2022 haben wir die Zahl der Arbeitsplätze erhöht: Es sollen zirka 10 integrative Arbeitsplätze pro Jahr geschaffen werden. 

Erfahrungen

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die Vorbereitungsprozesse sehr individuell verlaufen und von den Involvierten viel Engagement und Auseinandersetzung verlangen. Sie tragen jedoch auch wesentlich zur Lebensqualität und Gesundung («Recovery») der Betroffenen bei. Zudem konnten wir feststellen, dass Personen auf ihrem individuellen Weg sehr vom Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen und mit ähnlichen Zielen profitieren.

Aus dem IAP-Programm konnten wir bisher drei wesentliche Erkenntnisse ziehen:

  1. Der Vorbereitungsprozess ist für die Klienten und Klientinnen sehr wichtig, damit sie gut gewappnet in den Arbeitsprozess einsteigen können. 
  2. Die Arbeitsplätze müssen für die Arbeitnehmer:innen angepasst werden und dies ist fast immer mit einer Reduzierung des Pensums verbunden. Auch die Führung muss sich den Bedürfnissen der Arbeitnehmer:innen anpassen. Dazu gehört auch eine realistische Erwartung an die Leistungen der Betreffenden.
  3. Die Arbeitgeber wünschen sich ein kalkulierbares Risiko, wenn sie Mitarbeiter:innen mit Beeinträchtigung anstellen. Dies kann durch unbefristete Coachingangebote für die Arbeitnehmer:innen mit Beeinträchtigung, aber auch für die Fachmitarbeiter:innen im Einsatzbetrieb gewährleistet werden. Ebenfalls förderlich ist das schrittweise Vorgehen bei der Schaffung des Arbeitsplatzes und der Integration des Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung. 

Die Anforderungen an den Arbeitsmarkt betreffend Nachhaltigkeit und Diversität sind gestiegen. Dies und der Fachkräftemangel fördern die Offenheit vieler Arbeitgeber gegenüber Arbeitnehmer:innen mit Beeinträchtigung. 

Nächste Schritte

Bis 2026 wollen wir 60 weitere Arbeitsplätze schaffen. Dies ist zwar ambitioniert, aber durchaus umsetzbar. Deswegen möchten wir auch 2027 weiterwachsen und weitere integrative Arbeitsplätze schaffen.

UN-BRK-Artikel: Art. 24 Bildung; Art. 26 Habilitation und Rehabilitation; Art. 27 Arbeit und Beschäftigung

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Institution:

Stiftung Rheinleben
Website

Kontakt

Nora Soldati

Stiftung Rheinleben Clarastrasse 6
4058 Basel

nora.soldati@rheinleben.ch

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