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Menü-App

iPad mit dem Menü-App
Foto: Stiftung Arkadis, Screenshot Menü-App.

2016 hat die Stiftung Arkadis zusammen mit einer spezialisierten Agentur eine Tablet-App entwickelt, mit der die Bewohnerinnen und Bewohner vom Haus Schärenmatte - eine Wohn- und Arbeitseinrichtung der Stiftung Schärenmatte für Menschen mit einer schweren kognitiven oder mehrfachen Beeinträchtigung - das Essen ihrer Wahl mit einem Tablet selber auswählen und bestellen können.

Vor der Einführung der App war der Prozess der Essensbestellung schwerfällig und hatte viele Ressourcen gebunden. Die wöchentlichen Essensbestellungen der Klientinnen und Klienten wurden jeweils auf Papierlisten erfasst, eingesammelt und an die Küche weitergeleitet. Die Klientinnen und Klienten waren an diesem Vorgang nur marginal beteiligt.

Effizientere Prozesse und sinnvolles Arbeitsangebot

Neu sieht der Prozess der Essensbestellung so aus, dass die Köchin eine Liste mit den Menüs für die nächsten zwei bis drei Wochen an das hausinterne Kommunikationsatelier liefert. Dort werden die Menüs mit selbst verfassten Beschreibungstexten, Symbolen und Fotos erfasst. Jede der sechs Wohngruppen in der Schärenmatte ist mit zwei Tablets ausgerüstet und die Bewohnerinnen und Bewohner können die Menüs eine Woche im Voraus selber auswählen. In der Datenbank können auch spezielle Diätvorgaben berücksichtigt werden. Die Küche kann nun jederzeit auf die Bestellungen zugreifen und erhält automatisch die entsprechende Übersicht der Bestellungen pro Wohngruppe.

Abgesehen davon, dass sich die administrativen Abläufe in der Schärenmatte durch die Menü-App substantiell vereinfachten, erhalten die Klientinnen und Klienten nun die Möglichkeit, selber zu bestimmen (im Rahmen der gebotenen Auswahl), was sie essen möchten. Dies trägt wiederum zu unserem Ziel der sozialen Teilhabe und Selbstbestimmung im Alltag der Klientinnen und Klienten bei.

Zusätzlich ermöglicht die Erfassung und Aufbereitung der Menü-Daten neue sinnvolle und Lernschritte fördernde Arbeitsinhalte für die Mitarbeitenden des Kommunikationsateliers:

  • Fördern des direkten Austauschs durch persönliche Interaktion
  • Fördern der Partner- und Gruppenarbeit
  • Erkennen visualisierter Arbeitsschritte
  • Schaffen von Routine durch konkrete, wiederkehrende Arbeitsmethoden
  • Erfahrungen neuer Möglichkeiten in der Repräsentation von Wörtern durch Symbole
  • Kennenlernen neuer Symbole
  • Hören von Wörtern
  • Förderung kommunikativer Kompetenzen
  • Fördern von Erfolgserlebnissen und der Freude durch neue, sinnvolle Arbeiten

Die Stiftung Arkadis liess die App entwickeln, da kein vergleichbares Produkt im Behindertenbereich verfügbar war. In Alters- und Pflegeheimen existieren zwar ähnliche Systeme. Sie lassen sich aber nicht in den Behindertenbereich transferieren, da sie meist textbasiert sind und keine visuellen oder auditiven Hilfestellungen vorsehen, die von den Klientinnen und Klienten verstanden werden.

UN-BRK-Artikel: Art. 27 Arbeit und Beschäftigung sowie Art. 24 Bildung in Bezug auf die Arbeiten im Kommunikationsatelier. Art. 3 bezüglich Selbstbestimmung.

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Institution:

Stiftung Arkadis
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