Betriebsrat Werkheim Uster
Eine Gruppe von gewählten Klientinnen und Klienten, welche die Ideen und Interessen der Mitarbeitenden an geschützten Arbeitsplätzen vertritt.
Beschreibung
Um die Stimme der Mitarbeitenden mit einer kognitiven Beeinträchtigung zu stärken und ihre Sichtweisen wo möglich in die Entwicklung der Betriebe miteinzubeziehen, führte das Werkheim Uster einen Betriebsrat ein. Im Oktober 2016 fanden die ersten Wahlen statt. Die Ideen und Vorschläge der Mitarbeitenden sowie ihre Sorgen oder Anliegen sollen auf diese Weise mehr Gewicht erhalten. Die Partizipation und Mitsprache wird gestärkt. Der Betriebsrat wird durch eine Assistenz begleitet und wo nötig in seiner Zielerreichung unterstützt.
Erfahrungen und Erkenntnisse
Der Betriebsrat hat sich zu einem von vielen Mitarbeitenden geschätzten Gremium entwickelt. Er wird von den Klientinnen und Klienten genutzt, um Anliegen aus dem Alltag umzusetzen. Beispiele dafür sind: Anmelden von Bedarf bezüglich Räumlichkeiten, Anregung für Ruheraum für Mittagsruhe, Anbringen von Bedürfnissen nach Informationen oder das Einbringen von Vorschlägen für den Umgang mit persönlichen Daten. Der Betriebsrat wird von Leitung des Werkheims einbezogen, um Vorschläge und Veränderungen zu beurteilen und Meinungen einzuholen.
Es finden 6 Sitzungen pro Jahr statt. Anfänglich wurden sie durch die Assistenz moderiert, mit einem immer gleich bleibenden Ablauf. Aktuell werden sie durch ein Mitglied des Betriebsrats moderiert, mit punktueller Unterstützung der Assistenz, falls nötig. Nicht alle Betriebsräte wollen und können Sitzungen moderieren. So übernehmen nur diejenigen diese Aufgabe, die wollen.
Aufwand
- 12 h pro Jahr für 5 Mitarbeitende an einem geschützten Arbeitsplatz (Betriebsrat Mitglieder),
- 40 h pro Jahr für die Assistenz (Ausgebildete SA FH),
- ca. 20 h für Informationsveranstaltungen und Wahlen (alle vier Jahre).
Stimmen aus dem Betriebsrat
«Mir war letztes Jahr wichtig, dass ich als Betriebsrätin anderen helfen konnte und ihnen zugehört habe. Die Arbeit im Betriebsrat ist gut, aber die Sitzungen sind streng und manchmal etwas durcheinander.» Merle Sieber, Betriebsrätin Kunstvoll.
«Wir konnten viel erreichen letztes Jahr mit dem Betriebsrat. Bei uns im Betrieb «Gartenraum» haben wir zum Beispiel neu auch ein Anschlagbrett für die internen Informationen. Und ich habe mich dafür eingesetzt, dass beim Thema Rauchen in den Pausen die gleichen Regeln fürs Personal gelten wie für uns Klienten.» Sara Gossweiler, Betriebsrätin Gartenraum.
«Es war ein ganz ein interessantes Jahr. Das Thema Arbeitsausgleich war ein intensives Thema. Und auch der hohe Besuch vom Kanton Zürich war sehr erfolgreich. Wir vom Betriebsrat konnten sagen, wie es uns im Werkheim geht und das war gut.» Simon Berger, Betriebsrat Integration.
«Wir haben im letzten Jahr viel gemacht. Ein paar fanden es nicht lässig, dass die Früchte im Pausenkiosk von allen in die Hand genommen werden können. Deshalb habe ich mich zusammen mit meiner Chefin darum gekümmert, dass die Früchte hygienischer verkauft werden. Es war ein gutes Jahr als Betriebsrätin und ich mache es gerne. Neu sind die Sitzungen, daran musste ich mich gewöhnen, aber es macht Spass.» Adriana Mendes, Betriebsrätin Hotellerie
UN-BRK-Artikel: Art. 27.1.c fordert das gleiche Recht von Menschen mit Behinderung auf Arbeit und verlangt „zu gewährleisten, dass Menschen mit Behinderungen ihre Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte gleichberechtigt mit anderen ausüben können“.
Kontakt
Katrin Roth
Werkheim Uster Friedhofstrasse 3a044 943 17 21
info@werkheim-uster.ch
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